Strategien zur Diversifizierung des Produktangebots von Systemlieferanten
Systemlieferanten spielen im Maschinen- und Anlagenbau eine zentrale Rolle: Sie verbinden die Vorteile standardisierter Produkte mit individuell zugeschnittenen Lösungen, die den Anforderungen von Maschinenbauern weltweit gerecht werden. Angesichts dynamischer Märkte, wachsender Kundenansprüche und technologischer Veränderungen ist eine klar definierte Strategie zur Diversifizierung des eigenen Produkt- und Leistungsangebots entscheidend, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.
Diversifizierung bedeutet dabei nicht nur, neue Produkte zu entwickeln, sondern das Portfolio kontinuierlich weiterzuentwickeln und an neue Trends, Märkte und Branchenanforderungen anzupassen. Erfolgreiche Systemlieferanten bauen so ihre Position aus, schaffen neue Erlösquellen und minimieren gleichzeitig Abhängigkeiten von einzelnen Kundengruppen oder Märkten.
Modularisierung als Fundament für flexible Lösungen
Ein entscheidender Erfolgsfaktor bei der Diversifizierung ist die Modularisierung. Sie ermöglicht es, standardisierte Bauteile zu einem Baukasten zu bündeln, aus dem individuell angepasste Komplettlösungen entstehen. Diese Module sind untereinander kompatibel, einfach kombinierbar und lassen sich schnell und sicher montieren.
Für Maschinenbauer bringt das klare Vorteile: Sie können ihre Anlagen mit geprüften, montagefertigen Funktionseinheiten ausrüsten, wodurch sich Planungs- und Montageaufwände deutlich reduzieren. Gleichzeitig bleibt genug Spielraum für spezifische Anpassungen. So lassen sich auch komplexe Kundenwünsche schnell umsetzen — egal, ob es sich um eine standardisierte Serienmaschine oder eine Sondermaschine mit besonderen Anforderungen handelt.
Besonders wichtig: Diese Flexibilität geht nicht zulasten der Wirtschaftlichkeit. Standardisierte Schnittstellen und klare Systemarchitekturen sorgen dafür, dass Anpassungen effizient durchgeführt werden können, ohne die bestehenden Prozesse zu stören.
Horizontale, vertikale und laterale Diversifikation Mehrdimensionale Strategien
Eine erfolgreiche Diversifizierung umfasst meist mehrere Ebenen:
Horizontale Diversifikation
Hier erweitern Systemlieferanten ihr Portfolio um neue, verwandte Produkte oder Module, die sich nahtlos in bestehende Systeme integrieren lassen. Typisch ist z. B. die Einführung zusätzlicher Konnektoren, Funktionseinheiten oder Schnittstellen, die die Flexibilität für unterschiedliche Maschinenkonzepte erhöhen. Auf diese Weise können neue Kundengruppen erreicht werden, ohne dass das Kerngeschäft verändert werden muss.
Vertikale Diversifikation
Bei der vertikalen Diversifikation wird die Wertschöpfungskette gezielt verlängert. So liefert ein Systemlieferant nicht nur Einzelkomponenten, sondern komplett vorgefertigte, geprüfte Baugruppen oder ganze Installationssysteme, die direkt in Maschinen und Anlagen integriert werden können. Maschinenbauer profitieren dadurch von einem Partner, der Verantwortung für gesamte Teilbereiche übernimmt — von der Entwicklung über die Fertigung bis hin zur Montageunterstützung.
Laterale Diversifikation
Darüber hinaus spielt auch die Erschließung neuer, technologieverwandter Bereiche eine immer größere Rolle. Digitale Lösungen, z. B. für Condition Monitoring oder die vorausschauende Wartung, ergänzen das klassische Produktgeschäft. So entstehen datenbasierte Services, die nicht nur einen direkten Mehrwert für die Kunden bieten, sondern auch langfristige Geschäftsbeziehungen sichern.
Kundenorientierung und internationale Marktausrichtung
Die Vielfalt technischer Anforderungen im Maschinenbau ist groß. Um erfolgreich zu diversifizieren, müssen Systemlieferanten ihre Produkte nicht nur flexibel gestalten, sondern auch die branchenspezifischen und regionalen Besonderheiten kennen. Das bedeutet: Eine Lösung muss sich in eine Werkzeugmaschine in Deutschland ebenso reibungslos integrieren lassen wie in eine Verpackungsmaschine in den USA oder China.
Zudem steigen in vielen Ländern die regulatorischen Anforderungen. Wer in internationalen Märkten bestehen will, muss sicherstellen, dass alle Bauteile und Systeme geltende Normen und Standards erfüllen. Eine kontinuierliche Qualitätssicherung und enge Abstimmung mit internationalen Partnern sind daher essenziell.
Kundennähe ist in diesem Zusammenhang ein weiterer Schlüsselfaktor: Direkte Ansprechpartner, kurze Lieferwege, Service-Teams vor Ort und ein verlässlicher After-Sales-Support stärken das Vertrauen und binden Kunden langfristig an den Systemlieferanten.
Technologische Weiterentwicklung als Wachstumsmotor
Die Digitalisierung treibt die Diversifizierung im Maschinen- und Anlagenbau zusätzlich voran. Viele Maschinenbauer setzen heute auf Plug-&-Play-fähige Installationen, die sich einfach integrieren lassen und gleichzeitig eine hohe Systemverfügbarkeit gewährleisten.
Innovative Steckverbinder, vorkonfektionierte Kabelsysteme oder modulare Funktionsbaugruppen tragen dazu bei, dass Maschinen schneller in Betrieb genommen werden können. Hinzu kommen IoT-Anwendungen, smarte Sensorik oder digital vernetzte Module, die Maschineninstallationen nicht nur effizienter, sondern auch intelligenter machen.
Systemlieferanten, die diesen technologischen Fortschritt aktiv vorantreiben, sichern sich nicht nur Wettbewerbsvorteile, sondern schaffen auch neue Märkte für sich und ihre Kunden.
Erfolgreiche Diversifizierung kombiniert Standardisierung mit Individualisierung
Eine erfolgreiche Diversifizierungsstrategie beruht auf der Kombination aus bewährten Standards und hoher Flexibilität. Systemlieferanten, die modular aufgebaute Baukastensysteme entwickeln und gleichzeitig in der Lage sind, diese Lösungen individuell auf Kundenbedürfnisse zuzuschneiden, schaffen einen echten Mehrwert für ihre Partner.
So lassen sich Effizienz und Wirtschaftlichkeit steigern, Montagezeiten verkürzen und Schnittstellenprobleme minimieren. Gleichzeitig wird sichergestellt, dass Kunden aus verschiedenen Branchen und Märkten genau die Lösung erhalten, die sie brauchen – ohne Abstriche bei Qualität oder Sicherheit.
Die LQ Group zeigt, wie dieses Prinzip in der Praxis funktioniert: Mit ihrem EnergyLink Baukasten verbindet LQ standardisierte Bauteile wie die X-TEC Rundsteckverbinder, W-TEC Leistungskabel und A-TEC Funktionsmodule zu individuell anpassbaren Komplettlösungen für den Maschinen- und Anlagenbau. Kunden profitieren von kürzeren Montagezeiten, reduzierter Komplexität und einer zukunftssicheren Systemarchitektur. Damit beweist LQ, dass eine durchdachte Diversifizierung nicht nur neue Märkte erschließt, sondern auch nachhaltigen Mehrwert für Maschinenbauer weltweit schafft.