Was ist Hotmelt?

Hotmelt ist ein Schmelzklebstoff, der bei Raumtemperatur fest ist und unter Zugabe von Temperatur flüssig wird. Beim Hotmelt-Verfahren (Hotmelt-Moulding) wird der Klebstoff erhitzt und geschmolzen und in heißem, flüssigem Zustand auf die Oberfläche aufgetragen. Nach Abkühlen geht der Stoff mit dem Material eine Verbindung ein. Die Schmelzpunkte liegen zwischen 100 und 180° C.

Wo kommt Hotmelt zum Einsatz?

Die Anwendung wird in vielen Branchen genutzt, wie beispielsweise Verpackungs-, Automobil- und Fertigungsindustrie sowie im Bauwesen und der Druckindustrie. Typische Anwendungsbereiche in der Elektrotechnik sind bei der Kabelkonfektion, zum Beispiel für die Kabelendumspritzung, bei Steckverbindungen oder dem Verguss anderer elektronischer Komponenten. Das Hotmelt-Verfahren eignet sich besonders bei kleinen oder mittleren Stückzahlen und ist auf fast allen Materialien einsetzbar.

Vorteile des Hotmelt-Verfahrens

Das Hotmelt Verfahren bietet einige Vorteile im Vergleich zu anderen Spritzgussverfahren. Hotmelt ist zum einen in der Verarbeitung günstige durch niedrigere Materialpreise und kann fast unbegrenzt gelagert werden. Außerdem ist die Nutzung umweltfreundlicher, da sie keine Lösungsmittel enthalten. Dank des Niederdruckverfahrens sowie niedrigen Temperaturen kann Hotmelt direkt auf sensiblen elektronischen Bauteilen angewandt werden, wie beispielsweise Platinen oder Relaise. Zudem können Aluminiumformen verwendet werden. Der Klebstoff muss nicht ausgehärtet werden und ermöglicht somit eine verzögerungsfreie Herstellung von festen Verbindungen.

Die verschiedenen Typen von Schmelzklebstoffen

Schmelzklebstoffe oder Hotmelts gibt es in verschiedenen Formen, unter anderem als Blöcke, Granulat, Sticks oder Pillows. Die häufigsten Typen von Schmelzklebstoffen sind folgende:   

EVA-Hotmelt
EVA gilt als die erste Form von Schmelzklebstoffen und zählt zu den thermoplastischen Klebstoffen. Es besteht in der Regel aus drei Inhaltsstoffen: EVA-Polymer, Wachs für die Verarbeitung sowie Harz zur besseren Bindung. Der Schmelzgrad liegt bei ca. 110° C und wird bei ca. 160° C verwendet.

PSA Hotmelt
PSA ist die Abkürzung für „Pressure Sensitive Adhesive“ und bedeutet Haftklebstoff. Die Klebstoffe bleiben auch nach Abkühlen kleben und werden daher meist in der Herstellung von Etiketten und Klebeband verwendet.

PUR (Polyurethan)
PUR-Schmelzklebstoffe gehören zu den reaktiven Schmelzklebstoffen, die nach der anfänglichen Verklebung in der Abkühlphase mit sich selbst und den geklebten Materialien weiter vernetzen. Sie werden meist in der Holz- und Baubranche angewandt.

Polyolefin
Polyolefin zeichnet sich durch eine bessere Haftung sowohl bei niedrigen als auch hohen Temperaturen aus. Die wichtigsten Vertreter sind hierbei Polyethylen (PE) und Polypropylen (PP).